Beratungen, Zürich & Chur

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aus „Apollo 13“ von Ron Howard, 1995

Ein Bau-, Logistik-, Internet-, IT- oder Expansionsprojekt in den Sand gesetzt? Die Umsatzziele verfehlt? Ist die Führung des schwierigen, aber wichtigen Mitarbeiters schon wieder missglückt und die Restrukturierung nicht über das Papier hinausgekommen? Wandel kann schiefgehen. Wenn er es tut, folgt darauf meist die hektische Suche nach den Schuldigen, oder eher dem Schuldigen: Sogleich wird der Sündenbock nach draussen befördert, die Probleme und Ursachen bleiben aber, wo sie sind, nämlich drinnen. Und die Frage nach dem Warum hat zwar gute Gründe an den Tag befördert, aber geändert hat sich – nichts.

In dieser Situation lohnt sich ein dramatisches Umdenken vom Warum zum Wie: Wie haben wir es geschafft, zu schaffen, es nicht zu schaffen? Pannen, Pleiten und Flops sind fast nie das Ergebnis von Zufällen, Schicksalsschlägen, Pech oder Bösartigkeit. Nein, sie formieren sich vielmehr im bewussten und unbewussten Zusammenspiel der Beteiligten. Neben konventionellen, alltäglichen Schlampereien und Unachtsamkeiten spielen dabei vor allem die Abwehr negativer Gefühle und der Schutz eigener Werte und Glaubensätze eine entscheidende Rolle.

2011 bis 2013 habe ich mit über 100 Führungskräften der Genossenschaft Migros Aare Interviews zum Thema «Wie haben Sie es geschafft, zu schaffen, es nicht zu schaffen?» geführt. Dabei analysierten die Führungskräfte irgendein frei gewähltes, grösseres oder kleineres Ziel, das sie verfehlt hatten. Die Interviews wurden per Video aufgenommen und später nochmals individuell und im Kreis der betreffenden Führungsteams intensiv auf Muster des Schaffens von Nichtzielen durchforstet. Ergebnis: In den Bereichen Vertrieb, Logistik, Finanzen, HR, Bau und Expansion, IT, Marketing, Center-Management, Freizeit und Klubschule identifizierten sie über 90 relevante Muster des Schaffens von Nichtzielen.

In einem dritten Schritt stellte ich dann den Führungskräften das eigentliche Gegenmodell «Über sieben Brücken musst du gehn, das Ziel zu sehn» vor, das der Unternehmung von da an zur Verfügung stand, um Zielprozesse kognitiv, emotional und sozial auf effektive und effiziente Weise zu entwerfen, zu steuern, zu überwachen und erfolgreich abzuschliessen.Das Projekt hat die Fehlerkultur der Unternehmung transformiert und es ist eine sehr bewusste, strukturell verankerte und von den Führungskräften und den Mitarbeitern gelebte Lernkultur entstanden – nicht zu reden von den erheblichen Einsparungen, weil die Pannen, Pleiten und Flops signifikant zurückgegangen sind.

Wenn Sie in Ihrem Team oder in Ihrer Unternehmung auf entspannte und kluge Weise der spannenden Produktion von Fehlern nachgehen möchten, um so auf machtvolle Weise die Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung zu erhöhen, können wir gerne ein erstes, unverbindliches Gespräch führen. Sie brauchen ja nicht gleich ein dreijähriges Projekt aufzusetzen. Es ist auch durchaus möglich, das Vorhaben in Form eines zwei- bis dreitägigen Workshops zu lancieren und danach zu entscheiden, wie es weitergeht.

© Peter Hinnen 2018